Wie entsteht ein Werwolf?
Wird eine Hexe oder ein Zauberer von einem Werwolf gebissen, so verwandelt er sich beim nächsten Vollmond selbst in einen Werwolf. Ein Kratzer reicht dabei nicht aus, es muss gezielt eine Bisswunde sein. Die wenigsten Werwölfe haben sich ohne Einnahme des Wolfsbanntranks so gut im Griff, dass sie nach einem Biss von ihrem Opfer ablassen. Somit braucht man auch eine gehörige Portion Glück, um einen Angriff zu überleben. Muggel überleben einen Biss in der Regel nicht, weil ihre Körper durch den fehlenden, magischen Anteil nicht dazu in der Lage sind, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Meistens passiert so ein Biss während des Vollmondes, da es natürlich auch eine Menge Kraft braucht, um durch einen Biss das menschliche Fleisch zu durchdringen. Prinzipiell wäre es allerdings zu jeder Zeit möglich, einen anderen zu infizieren, es gab bereits Fälle von Infektionen außerhalb des Vollmondes. Es sind allerdings nur sehr wenige Werwölfe dazu in der Lage und auch nur jene, die ihre wölfische Seite voll und ganz akzeptiert haben.
Was passiert bei der Verwandlung?
An jedem Vollmond ist ein Werwolf dazu gezwungen, sich zu verwandeln. Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Wolfsbanntrank eingenommen wurde, oder nicht, eine Verwandlung ist unausweichlich. Der betroffene Zauberer oder die betroffene Hexe spüren dabei meist schon Tage vorher den Vollmond nahen. Sie fühlen sich kränklich und unpässlich, wobei es auch hier wieder einen Unterschied macht, ob man im Einklang mit seiner Wolfsgestalt lebt oder nicht. Werwölfe, die ihre Natur akzeptiert haben, spüren den nahenden Vollmond zwar auch, das Gefühl von Krankheit und Unwohlsein bleibt jedoch aus. Die Verwandlung an sich ist ausgesprochen schmerzhaft. Es fühlt sich für den Betroffenen an, als würden sämtliche Knochen in seinem Körper brechen, die Haut zerreißen und wieder zusammengesetzt werden. Zudem ist es einem Werwolf nur möglich, sich an Vollmond zu verwandeln. Eine Kontrolle über die Verwandlung besetzt nicht. Zwar besitzen oder erlernen manche die Fähigkeit, ein paar wenige Merkmale auch außerhalb des Vollmondes zu zeigen, doch dies bedarf viel Übung, körperlicher Kontrolle und Akzeptanz seiner Natur. Ähnlich schmerzhaft wie die Verwandlung ist auch die Rückverwandlung, die von den meisten aber als deutlich angenehmer empfunden wird.
Wie sieht ein Werwolf aus und welche Merkmale besitzt er?
Ein Werwolf ist in seiner Wolfsgestalt kaum von einem normalen Wolf zu Unterscheiden, abgesehen davon, dass er deutlich größer ist, kräftiger und gefährlicher in Aussehen und Verhalten. Wie bei einem normalen Wolf sind sämtliche Farben und Schattierungen des Fells möglich, wobei sich die Fellfarbe an der normalen Haarfarbe des Zauberers oder der Hexe orientiert. Muggel können einen Werwolf kaum von einem normalen Wolf unterscheiden, lediglich Hexen und Zauberer erkennen den Unterschied. Selbstverständlich sieht ein Werwolf immer gleich aus, es ist ihm also nicht möglich bei jeder Verwandlung seine Fellfarbe zu verändern. Das Einzige, was er aus seiner menschlichen Form behält, sind seine Augen, die sich somit von denen eines normalen Wolfs unterscheiden. Er behält damit auch seine ursprüngliche Augenfarbe.
Wie verhält sich ein Werwolf an Vollmond?
Anders als ein normaler Wolf, der sich in der Regel scheu zeigt und Menschen nur angreift, wenn er sich bedroht fühlt, befindet sich ein Werwolf während des Vollmondes in einem regelrechten Blutrausch. Sein einziges Ziel ist das Verletzen und Töten seiner menschlichen Opfer, dabei macht er keinen Unterschied, ob Freund oder Feind, da er keinerlei Kontrolle über sein Handeln und Denken besitzt. Andere Tiere interessieren den Werwolf nicht, weswegen Animagi sicher sind, wenn sie versuchen, sich einem Werwolf zu nähern. Er ist vollkommen seinen animalischen Trieben unterlegen und erinnert sich in der Regel nicht an die Nacht des Vollmondes, oder daran, was er getan und wen er getötet oder verletzt hat. Werwölfe, die ihre Natur vollkommen akzeptiert haben, besitzen meist die Fähigkeit, sich zumindest bruchstückhaft zu erinnern, die Möglichkeit, sich komplett zu erinnern und die Kontrolle zu behalten, besitzen Werwölfe jedoch nur nach Einnahme des Wolfsbanntranks. Nicht umsonst gibt es so viele Schreckensgeschichten, die sich um den Werwolf ranken. Er ist eine blutrünstige Bestie, dessen einziges Ziel das Töten seiner Opfer ist.
Was ist der Wolfsbanntrank?
Jahrzehnte lang wurde versucht irgendein Heilmittel oder ähnliches zu finden, um einen Werwolf zu heilen. Leider ohne Erfolg. Das Einzige, was in den 60er Jahren erfolgreich entwickelt werden konnte, ist der Wolfsbanntrank. Dieser heilt die Lykanthropie zwar nicht, aber nach der Einnahme des Tranks ist es dem Werwolf möglich, während des Vollmondes seinen Verstand zu behalten und sich hinterher an die Nacht zu erinnern. Er verspürt zwar dennoch die Lust aufs Töten und das Verlangen nach Blut, aber er ist in der Lage zu denken und kann somit versuchen, diesen Blutdurst zu unterdrücken.
Die Herstellung des Wolfsbanntranks ist ausgesprochen komplex und die Zutaten sehr teuer und schwer zu beschaffen. Es werden Mondstein, Blutegel, Flubberwurmschleim und Werwolfhaar benötigt, zusammen mit einigen anderen Zutaten. Braut ein Werwolf den Trank selbst, verfügt er logischerweise über genug Vorrat an Werwolfhaar, jedoch muss man an dieser Stelle realistisch zugeben, dass die wenigsten das nötige Fachwissen in der Zaubertrankbraukunst besitzen, oder das nötige Kleingeld für die teuren Zutaten. Diese Kosten können für einen einzigen Trank, der für etwa drei Vollmonde ausreicht, schnell mal zwischen 200 und 500 Galleonen betragen. Der Trank kann im Übrigen in keiner herkömmlichen Apotheke gekauft werden und auf dem Schwarzmarkt kostet er dann auch entsprechend.
Welche Eigenschaften und Merkmale besitzt er als Mensch?
Als Mensch ist einem Werwolf seine Natur optisch nicht anzusehen. Auch verhält er sich vollkommen normal, die Lykanthropie hat keinerlei Auswirkungen auf seinen Charakter. Das Einzige, was natürlich auffällt ist, dass die Person an Vollmond stets verschwunden ist und um die Zeit des Vollmondes blass und kränklich wirkt. Wie schon erwähnt, kommt es hierbei darauf an, ob die Person seine Natur akzeptiert oder nicht. Jemand, der sich voll und ganz damit abgefunden hat und im Einklang mit seinem Dasein lebt, wirkt auch um den Vollmond herum ganz normal. Die meisten Werwölfe treffen an Vollmond Vorkehrungen. Sie sperren sich selbst ein und/oder ketten sich fest, um zu verhindern, jemanden zu verletzen. Meistens verletzen sie sich dann selbst aus Frustration darüber. Diese Verletzungen verheilen jedoch schneller als andere Wunden und hinterlassen keine Narben. Die einzigen Narben, die ein Leben lang erhalten bleiben sind die, die ihm während des Angriffs des Werwolfs, der sie verwandelt hat, zugefügt wurden.
Ein Werwolf, der sein Dasein akzeptiert, vollkommen darin aufgeht und nicht mehr versucht dagegen anzukämpfen, dem ist es möglich, gewisse wölfische Eigenschaften auch außerhalb des Vollmondes an den Tag zu legen. So zeigen manche ein verbessertes Gehör, können dadurch Gespräche im Nebenraum belauschen, Herzschläge hören, zeigen einen verbesserten Geruchssinn und sehen selbst bei wenig Licht bedeutend besser. Auch ist es ganz wenigen (meist besonders blutrünstigen) möglich, andere auch außerhalb des Vollmondes zu beißen, weil sie in der Lage sind in Momenten der Rage oder Blutdurst ihre Eckzähne auszubilden. Dies sind jedoch absolute Seltenheitsfälle. Passiert dies einem anderen Werwolf, dann unkontrolliert und in Momenten größter Wut. Genauso ist es ihnen möglich, dabei ihre Augen zum Leuchten zu bringen. Das Werwolffangkommando verfügt über einen Trank, der diese Eigenschaft zum Vorschein bringt. Dieses Leuchten verändert die Farbe, sobald man einen anderen Menschen getötet hat. Ein Werwolf, der noch nicht getötet hat, hat blau leuchtende Augen. Hat er schon mal einen Menschen verletzt, leuchten sie gelb und im Todesfall rot. Dadurch fällt es dem Werwolffangkommando auch leichter, gefährliche Werwölfe aus dem Verkehr zu ziehen. Rot leuchtende Augen haben sofort eine lebenslange Haftstrafe in Askaban zur Folge! (Sofern man nicht vom Minister für nützlich befunden wurde).
Welche Gesetze gibt es für Werwölfe?
Das Ministerium bemühte sich stets, Gesetze und Richtlinien für Werwölfe zu erstellen, allerdings waren diese schon immer unzulänglich und unvollständig. 1637 wurde ein Verhaltenskodex für Werwölfe erstellt, welcher jedoch von kaum einem unterschrieben wurde, da keiner freiwillig ins Ministerium marschierte und zugab, ein Werwolf zu sein. Dementsprechend ist auch das Werwolfregister, in das jeder Werwolf seine persönlichen Daten eintragen soll, unvollständig. Was natürlich auch der Stellung in der magischen Welt geschuldet ist (siehe nächster Punkt).
Die aktuell geltenden Gesetze lauten:
1. Ein Werwolf ist, sobald er sich seines Zustandes bewusst ist, bei der Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe vorstellig zu werden, um sich registrieren zu lassen.
2. Ein Werwolf ist dafür verantwortlich, sich während des Vollmondes an einem ausbruchsicheren Ort zu begeben und hat sicher zu stellen, keine Menschen zu verletzen.
3. Verletzungen oder gar der Biss haben eine 20-jährige Haftstrafe in Askaban zur Folge.
4. Tötet ein Werwolf einen Menschen, bedeutet dies lebenslänglich.
5. Ist das Werwolffangkommando hinter einem her, hat man sich zu stellen. Das Werwolffangkommando darf im Falle des Widerstandes auf tödliche Mittel zurückgreifen.
Stellung in der magischen Gesellschaft
Der Werwolf ist stark stigmatisiert in der magischen Gesellschaft. Dadurch, dass er an Vollmond ausgesprochen gefährlich ist, wird er gemieden und gejagt, sofern er es nicht schafft, seine Natur geheim zu halten. Registrierte Werwölfe finden kaum Arbeit, werden geächtet und dazu getrieben, sich ins Exil zu flüchten. Kein Wunder also, dass die wenigsten sich freiwillig registrieren lassen. Es ist eine tiefsitzende Angst, die die Menschen umtreibt und es gab auch schon Fälle von Lynchjustiz, wenn bekannt wurde, dass sich ein Werwolf in der Nachbarschaft aufhält. Das Ministerium tut jedoch auch nichts, um dieser Stigmatisierung ein Ende zu bereiten. Zwar versuchen sie, durch die geltenden Gesetze eine friedliche Co-Existenz zu erreichen, allerdings verstärken sie im Grunde die Angst der Menschen dadurch nur noch mehr. Das Werwolffangkommando ist eine Spezialeinheit, deren Aufgabe es ist, sich um gefährliche und Verhaltensauffällige Werwölfe zu kümmern und sie gegebenenfalls wegzusperren oder zu beseitigen.
Werwölfe in Hogwarts, ja oder nein?
Einst wurde die peitschende Weide gepflanzt, um Remus Lupin während des Vollmondes sicher in der heulenden Hütte unterzubringen und ihm so einen Schulbesuch in Hogwarts zu ermöglichen. Nicht mal in seiner Schulakte taucht seine Besonderheit auf und vom Personal sind/waren Albus Dumbledore und Minerva McGonagall die einzigen, die davon wussten/wissen. Da Remus der einzig bekannte Werwolf laut den Büchern war, dem dies ermöglicht wurde, haben wir uns dazu entschieden, es dabei zu belassen. Es werden somit keine weiteren Werwolf-Schüler zugelassen.
Können sich Werwölfe fortpflanzen?
Kurz und knapp gesagt: Nein! Wir wissen, dass im E-Book „Kurzgeschichten aus Hogwarts: Heldentum, Härtefälle und hanebüchene Hobbies“ davon die Rede ist, dass es bereits zweimal vorkam, dass sich zwei Werwölfe an Vollmond paarten und Wolfsjunge zur Welt brachten, die aussehen wie normale Wölfe, sich jedoch in der Intelligenz von ihnen unterscheiden. Diese wurden im verbotenen Wald ausgewildert. Diesen Schwachsinn wird es bei uns nicht geben. Paaren sich zwei Werwölfe an Vollmond und fällt dies zufällig in die fruchtbare Zeit der Frau, dann entsteht ein normaler Mensch. Zudem ist Lykanthropie nicht vererbbar!
Welchen Einfluss haben die Mondphasen?
Ein Werwolf spürt natürlich die einzelnen Mondphasen deutlicher als normale Menschen. So fühlt er sich kurz vor dem Vollmond, also bei zunehmendem Mond, kränklich und schwach, während er sich bei abnehmendem Mond stark und gesund fühlt. Den wenigsten Einfluss hat der Neumond und bei Vollmond setzt die Verwandlung ein.
Welche Schwächen besitzt ein Werwolf?
Wie jedes Lebewesen hat auch der Werwolf so seine Schwächen. Natürlich ranken sich viele Legenden darum, so heißt es zum Beispiel, eine Kugel aus Silber könnte einen Werwolf töten. Aber mal ehrlich, wer fällt nicht tot um, wenn er erschossen wird? Was das angeht, ist der Werwolf ganz normal sterblich wie jeder andere auch. Obwohl er gefährlicher und widerstandsfähiger als ein normaler Wolf ist, kann er durch Kugeln, Zauber (Avada Kedavra z. B.) und schwerwiegende Verletzungen getötet werden. Wunden verheilen deutlich schneller, meist sind selbst schwere, aber nicht tödliche, Verletzungen binnen eines Tages nicht mehr zu sehen, aber trotzdem ist er sterblich. Und kann geschwächt werden. Wolfswurz, oder besser gesagt Eisenhut, hat eine ausgesprochen schwächende Wirkung, sowohl während des Vollmondes, als auch während er sich in seiner menschlichen Gestalt befindet. Das Kraut wird zum Beispiel gerne im Werwolffangkommando verwendet, meist als Pulver oder in flüssiger Form, um den Werwolf zu schwächen und damit leichter zu fangen. Oder um ihn in seiner menschlichen Gestalt zu enttarnen, da die verwendeten Pulver und Tränke auf normale Hexen und Zauberer keine Wirkung haben.