Geschichte der Besenspiele
Schon recht bald, nachdem der fliegende Besen entstanden war, kamen die Hexen und Zauberer auf die Idee, damit Sport zu betreiben. Zuerst fingen sie an, Besenrennen zu veranstalten. Diese Rennen gibt es bis heute, sie entstanden im 10. Jahrhundert in Schweden. Allerdings war der Bevölkerung dies zu wenig, so überlegten sie weiter.
Es folgte das Spiel "Stichstock" in Deutschland, wo auf einer sieben Meter hohen Stange eine aufgeblasene Drachenblase befestigt wurde. Ein Spieler auf einem Besen hatte die Aufgabe, diese Blase zu schützen, während die anderen Spieler versuchten sie mit ihren Besenstielen zu durchstechen. Das Spiel war zu Ende, sobald es einer geschafft hatte, die Blase zu zerstechen oder der Blasenwächter alle Spieler aus dem Spiel gehext hatte - sofern er nicht schon vorher vor Erschöpfung zusammengebrochen war.
Währenddessen gab es in Irland das Spiel "Aingingein". Hier nahmen die Spieler abwechselnd den Ball - die Gallenblase einer Ziege - und rasten durch brennende Fässer hindurch. Sieger war der Spieler, der am schnellsten durch alle Fässer hindurch kam ohne in Flammen aufzugehen.
In Schottland fand eines der gefährlichsten Besenspiele großen Anklang: Creaothceann.
Die Spieler schnallten sich einen Kessel auf den Kopf und beim Klang eines Horns begannen bis zu hundert verzauberte Steine und Felsbrocken, die gut 30 Meter hoch über der Erde schwebten, auf die Spieler herabzufallen. Diese mussten versuchen so viele Steine wie möglich in ihren Kesseln zu fangen. Bei den Schotten galt die Teilnahme an dem Spiel als äußerster Beweis für Männlichkeit und Mut. Kindgerecht war aber auch dieses Spiel nicht und aufgrund der Todesrate existierte es auch nicht besonders lange.
Shuntbumps war ein beliebter Sport im englischen Devon, bei dem es einzig und allein darum ging, so viele gegnerische Spieler wie möglich von ihren Besen zu hauen. Es gab noch viele mehr solcher früher Besenspiele, aber Quidditch entwickelte sich schlussendlich aus dem Spiel "Queerditch Marsh".
Dies war das erste Spiel, bei dem keine luftgefüllte Blase als Ball benutzt wurde - die bei windigem Wetter nur schwer zu werfen waren - sondern ein Ball aus Leder. Wie der moderne Quaffel. Als Tore dienten damals noch Bäume. Es dauerte fast ein Jahrhundert, bis aus Queerditch Marsch Kwidditsch wurde - und erst Mitte des 13. Jahrhunderts wurde daraus: Quidditch.
Der goldene Schnatz
Dies war der letzte Ball, der Einzug in das Quidditchspiel gefunden hatte. Und dabei war es anfangs nicht einmal ein Ball, sondern ein kleiner, goldener Vogel: der Schnatzer. Heute übrigens eine geschützte Tierart. Der kleine, flinke Vogel war schon immer Bestandteil des Zeitvertreibs vieler Hexen und Zauberer, denn da es ausgesprochen schwierig war ihn zu fangen, veranstalteten sie gerne die Schnatzerjagd, also die Jagd nach dem Vogel. Es war eine solche Jagd, dank der dieser Vogel zum Quidditch kam.
Im Jahr 1269 flatterte der kleine, verwirrte Vogel über das Feld eines laufenden Quidditchspiels und wurde von einer Hexe auf einem Besen eingefangen, die Mitleid mit dem Tierchen hatte. Jedoch fand dieses Schauspiel so großen Anklang, dass von nun an bei jedem Quidditchspiel Schnatzer frei gelassen wurden, die es einzufangen galt. Gelang es einem Spieler der Mannschaft, erhielt diese 150 Extrapunkte.
Etwa um 1350 waren die Vögel dann jedoch vom Aussterben bedroht und wurden zu einer geschützten Tierart erklärt, wodurch sich die Zaubererschaft etwas anderes für ihr Spiel einfallen lassen musste. Der Zauberer Bowman Wright aus Godrics Hollow, der im Verzaubern von Metallen sehr bewandert war, machte es sich schließlich zur Aufgabe einen Ball zu erschaffen, der das Verhalten der Vögel imitierte. Er schaffte es und der goldene Schnatz, wie wir ihn heute kennen, war geboren.
Anti-Muggel-Vorkehrungen
Früher war es tatsächlich ganz normal, in weit abgelegenen Gegenden oder sogar nachts zu spielen, um sicherzustellen, dass kein Muggel in den Genuss kommen konnte ein Quidditchspiel zu verfolgen. Natürlich gelang dies nicht immer und genau aus diesem Grund werden heute noch Hexen auf und mit Besen dargestellt in der Literatur und Kunst der Muggel. Mit dem Abkommen zur Geheimhaltung im Jahr 1692 war dann das jeweils zuständige Zaubereiministerium mit der Aufgabe betraut, die Quidditchspiele vor Muggeln zu verbergen. Seitdem werden die Spielfelder mit unzähligen Schutzzaubern versehen. Eine Mammutaufgabe - gerade zu Zeiten der Weltmeisterschaften.
Die erste fand übrigens im Jahr 1473 statt.